Es ist gut und schlecht, dass sich die Muster der vergangenen vier Spiel immer wieder gleichen: Unsere Blau-Weißen sind spielerisch überlegen, doch der Ball will nicht ins Tor. Schien dieser Teufelskreis mit dem deutlichen Sieg gegen Isenhagen endlich durchbrochen, so wurden wir heute eines Besseren belehrt. Auch heute ergab sich ein Ergebnis, welche so etwas von unnötig war, dass es dem Isenbüttler Zuschauer das blau-weiße Herz zerriss.
Aber der Reihe nach: Die Vorzeichen glichen sich zum vorherigen Spiel: Es ging zum Auswärtsspiel gegen den Tabellenführer und es traf die beste Verteidigung der Liga von unseren blau-weißen mit nur vier Gegentoren auf den torreichsten Sturm des Tabellenführers JSG Brechtorf/Hoitlingen/Eischott. Bestbesetzung in der Mannschaftsaufstellung mit dem Rückkehrer Bennet im Tor, dem spielstarken Verteidiger Mattis und Rückkehrer Paul, der Mittelfeldachse Mats, Diliar und Jonathan sowie Sturmspeerspitze Ahmet ergänzt von Noah, Jesper und Louis.
Das Spiel begann super: Druckvolle Startphase, das Spiel lief die ersten 4min ausschließlich in der Hälfte des Tabellenführers, dessen Abwehr nicht so stark wirkte, wie man es von einem Tabellenführer hätte erwarten können. Da geht doch heute etwas? Doch der erste Schuss aus das Tor von unserem Bennet landete gleich im Tor: Eine Ecke von der linken Seite fiel dem völlig überraschten Stürmer der in Schwarz spielenden Spielgemeinschaft vor die Füße, der nur noch einzunetzen brauchte: 0:1 aus Sicht unserer Teufelskicker. Total ärgerlich und nach dem Spielverlauf unverdient.
In der 8. Minute zeigte sich, warum in der Kreisliga A ein unparteiischer Schiedsrichter obligatorisch sein sollte: Diliar tankte sich im Sturmzentrum durch und wurde vom Verteidiger mit einem Bodycheck, der im Eishockey für Szenenapplaus gesorgt hätte gefällt. Der Schiedsrichter griff erst ein, als die Isenbüttler Bank vehement daran erinnerte, dass man sich auf einem Fußballplatz befände: Elfmeter für den MTV, den Jonathan eiskalt mit einem trockenen Spannschuss verwandelte. Fast im Gegenzug viel dann aber das 1:2 für den Tabellenführer – auch wieder völlig unnötig, unsere Blau-Weißen waren noch im Wochenend-Ausschlafmodus. Das 2:2 fiel dann ebenfalls durch einen Standard: Kurz vor dem 16er wurde ein Isenbüttler gefällt – es gab erneut lautstarke Diskussionen ob des ganz klaren Fouls, welches sogar aus 50 Metern Entfernung noch als solches hätte erkannt werden können – auch ohne Blau-Weiße Brille. Jonathan fasste sich ein Herz und drosch den Ball mit seiner „linken Klebe“ in den Winkel, ohne dass der Torwart überhaupt reagieren konnte. 2:2 zur Halbzeit. Ein dickes Chancenplus für Isenbüttel, aber die Stürmer des Tabellenführers waren jederzeit extrem gefährlich wegen ihrer Ballsichersicherheit und ihrer Dribbelstärke. Offensiv war das schon sehr gut, was der Tabellenführer zu bieten hatte.
Die zweite Halbzeit war dann ein Albtraum für jeden Blau-Weißen Fan. In der 21min flog ein extrem langer Abstoß des gegnerischen Torwarts direkt vor unserem sonst souveränen Torwart auf, der ihn unglücklich berührte und dadurch die Gültigkeit des Tors erst besiegelte. Ohne Berührung wäre es kein Tor gewesen, aber so stand es 2:3 aus Sicht der Isenbüttler. Auch hier gab es wieder Diskussionen zur Regelkunde, zumal sich die Szene in einigen Minuten später ähnlich wiederholte. In der Folge der Partie ergaben sich Chancen um Chancen für Isenbüttel, wobei nicht ein einziger der gefühlt 30 Schüssen den Weg AUFS Tor fand – der gegnerische Torwart hätte die in Wolfsburg mittlerweile populäre Kurzarbeit anmelden können, denn es war wie verhext: Kein einziger Ball sollte den Weg zum Tor finden, trotz drückender spielerischer Überlegenheit und Schussmöglichkeiten noch und nöcher. Und in diese Abschlussschwäche reihten sich alle Spieler ein: Die „Isenbüttler-Seuche“ war zurück. Folgerichtig kam es noch Schlimmer: Kurz vor Schluss wurden die Blau-Weißen in der letzten Angriffswelle klassische ausgekontert und das Spiel endete 2:4.
Fazit: Völlig unnötig: Oder um den Trainer zu zitieren: „Wenn man nicht aufs Tor schießt, dann schießt man auch keine Tore“. Mal wieder spielerisch besser gewesen, aber am Ende verloren. Am Ende kannst Du Dir nichts davon kaufen, dass selbst die gegnerischen Trainer – genau wie gegen Ehra-Lessin – sagen, dass die Mannschaft das spielerisch stärkere Potential gezeigt hat. Am Ende ist Fußball Ergebnissport. Aber die Mannschaft ist auf einem sehr guten Weg und muss einfach weiter so konsequent arbeiten. Beim nächsten Mal mehr Milch trinken, damit die Kraft auch noch für einen Schuss aufs Tor reicht.
„Leben geht weiter“. Spätestens beim nächsten Spitzenspiel am Montag gegen den noch ungeschlagenen JFV Sassenburg.