Ein Saisonfinale mit Hollywood-Drehbuch endet dieses Mal nicht mit dem Happy-End
Das Saisonfinale musste aufgrund der Herbstferien einige Wochenenden auf sich warten und die fußballbegeisterten Isenbütteler Ultras stimmten sich schon langsam auf die witterungsbedingte Winterunterbrechung ein, als der Gegner aus dem Pokalfinale im heimischen relog Stadion zu Hinrunden-Meisterschaftskrimi gastieren sollte. Die Ausgangssituation war einmal wieder ganz nach dem Geschmack unseres 2013er Jahrgangs: Zwei Teams stehen punktgleich an der Tabellenspitze, die Teams trennen nur 3 Tore. Am Platz der Sonne befand sich vor dem Spieltag die JFV Kickers aus Meinsersen/Hillerse, die im nur wenige Kilometer entferntem Dannbüttel bereits eine Stunde früher gegen die JFV Sassenburg vorlegen musste. Genau wie vor einem halben Jahr konnte die Scouting-Abteilung der Isenbütteler also spionieren, wie viele Tore die türkis-schwarzen gegen die orange-schwarzen Boldeker Länder zu schießen hatten. Spannender hätte selbst Hollywood es nicht hinbekommen. Und wenn wir uns ein halbes Jahr zurückerinnern, so wissen wir, dass unsere Hehlenrieder Teufelskicker unter Druck schon einmal einen furioses Torfestival veranstaltet haben.
Entsprechend beginnt der Spieltag nicht im heimischen relog Stadion, sondern in Dannbüttel beim Spiel der JFV Sassenburg gegen den Tabellenführer Kickers: Nach Blitzstart führten die Kickers bereits 2:0 nach 3 Minuten und die Scouting Abteilung der Isenbütteler war geschockt, denn nun waren es bereits 5 zu schießende Tore und hier noch 47 Minuten zu spielen. Die Sassenburger kämpften sich aber zurück in die Partie und als das 2:2 hätte fallen müssen, konterten die Kickers im direkten Gegenzug zum abschließenden 3:1. 5 Tore Unterschied – das „Wunder von Gifhorn“ in der vergangenen Saison war deutlich schwieriger. Es keimte also Hoffnung auf Seiten unserer Hehlenrieder denn das schien möglich.
Wir springen ins relog Stadion: Das Trainerteam hatte sich aufgrund der Trainingsleistungen für eine offensivere Ausrichtung des bekannten 2–3‑1 entschieden. Klar, denn heute zählen nur Toren, Tore und noch einmal Tore!!! Und der Start war bilderbuchmäßig. Bereits in der ersten Minute murmelte Morgi den Ball irgendwie ins Tor. In der Folge taten sich die Isenbütteler jedoch sehr schwer. Beste Chancen wurden vergeben, der letzte energische Wille die entscheidenden Tore auch machen zu wollen und die Konzentration im Abschluss fehlten heute. Und so dauerte es bis zur Minute 20 bis Morgi seinen heutigen Doppelpack schnürte. Doch in die Gedanken, dass auch ein 2:0 zur Halbzeit noch im Plan sein könnte, hatte die Defensive heute einen Totalaussetzer und bescherte unserer Krake Hannes erneut einen Gegentreffer und damit erneut keinen „Shoutout“. 2:1 zur Halbzeit und damit 4 Tore Rückstand zur Hinrundenmeisterschaft. Das Trainerteam reagierte in der Folge und warf alles nach vorne mit einer 1–3‑2 Formation. Die Brechtsange sollte es richten. Doch bereits in der allerersten Situation zeigte sich heute, was dem Team in dieser Saison die ganze Zeit schon fehlte. Die Kaltschnäuigkeit vor dem Tor. Im Alleingang ging unser Stoßstürmer auf den heute einmal wieder bärenstarken Boldeker Torhüter und legte den Ball eben nicht zum Tor am Keeper vorbei. Es dauerte viel zu lange, bis das 3:1 fiel und bei noch 10 ausstehenden Minuten Hoffnung aufkeimte. Doch genau in diese Hoffnung schossen die Boldeker Länder einen Freistoß von kurz hinter der Mittellinie einfach mal aufs Tor: Der Ball wurde immer länger und segelte ins Tor. Ein ganz, ganz undankbarer Ball für unseren Torhüter und das Ende der Hoffnung auf den Titel. Das dann noch folgende 4:2 durch unseren Wirbelwind Lenni war dann nur noch Ergebniskorrektur. Am Ende werden unsere Isenbütteler zum ersten Mal in ihrer Historie NICHT Meister und müssen sich mit Punktgleichheit wegen des leicht schlechteren Torverhältnisses mit der Vizemeisterschaft begnügen.
Fazit des Spiels: Es sollte heute nicht sein. Der Ball wollte nicht ins Tor. So oft wie heute traf das Team noch nie das Aluminium, aber auch der gegnerische Torhüter war heute sehr gut aufgelegt. Boldeker Land verteidigte energisch, aber trotzdem hatten unsere Isenbütteler heute Chancen für mindestens 10 Tore. Am Ende fehlte Kaltschnäuigkeit vor dem Tor und in Summe die Fokussierung. Das Spiel war ein Spiegel der Hinserie. Es fehlte am Ende die allerletzte Konzentration, um das Tor zu machen oder hinten das Tor zu verhindern.
Fazit der Hinserie: Vorne zu wenig gemacht und hinten zu viel bekommen. So einfach könnte es zusammengefasst werden. Die Gründe sind aber vielfältiger. Am Ende ist es aber auch gut für die Entwicklung der Mannschaft, mal nicht mit Dusel irgendwie als Meister vom Platz zu gehen. In dieser Serie wäre das nicht verdient gewesen. Die Liga ist stärker geworden und das Team muss lernen, dass es mit 90% Einsatz eben nicht Meister werden kann. Diesen Elan und einige Lernpunkte nimmt das Team mit in die Rückrundenmeisterschaft, die mit einem zurückkehrenden, alten Rivalen aus Müden eine noch stärkere letzte Serie mit 7er Mannschaften garantiert. Am Ende feierten die Jungs trotzdem ausgelassen die Vizemeisterschaft. Und letztendlich ist es genau das, was wir uns (Spieler, Trainer und auch Fans) immer wieder ins Gedächtnis rufen sollten und was wir alle reflektieren immer mal wieder vermissen lassen haben: Die Freude über auch die kleinen Siege – die Jungs machen es vor, es geht nicht nur um Titel, sondern um den Spaß am Spiel und am Vereinsleben. Am Ende haben die Jungs das bei der obligatorischen Saisonabschluss Pommes „rot-weiss“ bei Toni gezeigt – denn der nicht gewonnene Titel war da schon längst vergessen.
1:0 Morgi; 2:0 Morgi; 2:1
3:1 Paul; 3:2; 4:2 Lenni
JSG Isenbüttel/Calberlah/Wasbüttel: Hannes – Morgi, Erik – David, Jonathan, Mats – Lenni (Jesper, Diliar, Luca, Paul, Alexander)