In der Liga „Crunch-Time“ zum Sieg gekämpft
Spiele unter der Woche sind normalerweise ein Graus für alle Beteiligten: Lange Schule für die Kids, Arbeitstage für die Eltern und häufig unkonzentrierte Spiele. Aber das Nachholspiel gegen den JFV Sassenburg sollte aus mehrerlei Hinsicht bereits im Vorfeld für Spannung sorgen. Für David ging es gegen seine alte Mannschaft. Weiterhin haben die Hehlenrieder mit den Sassenburgern wegen des letztjährigen Pokalaus vor heimischem Publikum noch eine Rechnung offen. Und zu guter Letzt geht es in den Meisterschaftsendspurt, in welchem keinerlei Ausrutscher mehr erlaubt sind. Es gab also vielerlei Gründe, das heutige Spiel trotz der unglücklichen Lage unterhalb der Woche trotzdem zu genießen.
Das Trainerteam musste erneut auf den Topscorer der Mannschaft Lenni verzichten, der sich dieses Spitzenspiel in der „Crunch-Time“ der Hinrunde entgehen lassen musste. Die Mannschaft war trotzdem gut vorbereitet und zeigte sich am vergangenen Samstag bereits deutlich formstärker also noch gegen den JFV Kickers. Aber der JFV Sassenburg war ein anderes Kaliber, wenngleich aufgrund des Abgangs der beiden Kreisauswahlspieler niemand das Team anfänglich auf dem Zettel hatte. Aber der Sport definiert sich eben nicht aus Expertenmeinungen, sondern auf Basis der Leistungen auf dem Platz.
Unsere türkis-schwarzen Isenbütteler waren entsprechend eingestellt und begannen erneut mit einer durchrotierten Startformation, allerdings erneut im 2–3‑1/2–1‑3: Kranke Hannes im Tor zeigte sich bereits formstark im letzten Spiel, welches endlich einmal wieder „zu Null“ gespielt werden konnte. Den Abwehrriegel bildete das Duo aus Morgi und Mats, die Mittelfeldreihe formierten David mit einer großen Portion Siegeswille gegen die alten Kameraden, Erik im Zentrum und Jonathan auf links, sowie Bennet im Sturm. Das Team wurde ergänzt von Alexander, Jesper, Luca und Ahmet.
Ziemlich schnell zeigte sich, dass das Team heute unbedingt gewinnen wollte und im Fernduell gegen die Kickers vorlegen wollte. Bereits in Minute 5 belohnte sich das Team durch einen zweifachen Fernschuss von Jonathan, der zunächst den ersten mit rechts gegen die Latte ballerte und den Nachschuss mit links zum 1:0 verwandelte. Was in den nächsten 2 Minuten folgte war gruselig: Der JFV Sassenburg zeigte sich keineswegs geschockt, agierte ausschließlich mit langen Bällen und zwischen Minute 6 und 7 klingelte es gleich zwei Mal im Isenbütteler Tor aufgrund individueller Fehler. In Summe zeigte sich, dass der Gast heute nicht Fußball spielen wollte, sondern sich genau wie im Pokalaus auf eben diesem Platz ausschließlich auf die Physis und lange Bälle verlassen wollte. Doch die Strategie-Abteilung der Sassenburger hat das Team damit ideal eingestellt, denn erneut stellte genau diese Strategie die heimischen Hehlenrieder vor immense Probleme. Es häuften sich individuelle Fehler, so dass die Gastmannschaft mit etwas mehr Kaltschnäuigkeit auch noch höher hätte führen können. Nach vorne sah das allerdings phasenweise gar nicht schlecht aus, was die Isenbütteler spielten: Das Heimteam legte sich den Gegner in mehreren Aktionen regelrecht zurecht und wartete auf die optimale Position. Doch kleine Ungenauigkeiten in den Aktionen ließen die letzte Torgefahr immer wieder schnell verpuffen.
Nach der Pause und einer deutlichen Halbzeitansprache lief das Spiel so weiter und die zwingende Torgefahr sollte sich erst später einstellen. Nach schönem Anspiel von Jonathan drosch Ahmet den Ball zum erlösenden 2:2 Ausgleichtreffer. Damit war der Bann gebrochen: Nach wundervollem Anspiel von Joker Jesper auf Joker Alexander drehten die Isenbütteler das Spiel knapp 8 Minuten vor dem Abschlusspfiff. Unser Flügelflitzer nahm sich erneut ein Herz und setzte seine Torserie mit einem schönen Spannschuss fort. Den finalen Dolchstoß setzte kurz darauf unsere „Shanghaier Connection“: Nach schönem Zuspiel von Jonathan schnürte Alexander seinen Doppelpack und besiegelte den Sieg im Heimspiel.
Fazit: Viele individuelle Fehler machten den Gegner stark, viele Ungenauigkeiten ließen das an sich nach vorne phasenweise ordentlich anmutendem Spiel nicht flüssig wirken. Der Gegner konzentrierte sich ausschließlich darauf, mit Robustheit und langen Bällen zu agieren: Aber diese einfachsten Mittel waren vollkommen ausreichend gegen unsere nach den zwei Gegentoren verunsichert wirkenden Isenbütteler. Dennoch: Starke Moral bewiesen und bis zum Ende an sich geglaubt. Und das war am Ende der große Unterschied zwischen heute und dem Pokalspiel vor einem Jahr. Unsere Blicke gehen nun auf das vorverlegte Spiel der Kickers morgen in Ehra-Lessien. Auf dem Papier eine klare Angelegenheit für die Kickers und die Tabellenführung ist in Gefahr: Aber die Kicker aus Ehra-Lessien brauchen dringend einen Punkt, um den vorzeitigen Abstieg zu verhindern. Und Spiele unter der Woche…sind immer wieder für Überraschungen gut.
1:0 Jonathan; 1:1; 1:2
2:2 Ahmet; 3:2 Alexander; 4:2 Alexander
JSG Isenbüttel/Calberlah/Wasbüttel: Hannes – Mats, Morgi – David, Erik, Jonathan – Bennet (Jesper, Alexander, Ahmet, Luca)
Eine Antwort
Super sportlicher Alexander.
„Shanghaier Connection“
Der gesamten Mannschaft herzliche Glückwünsche zum Sieg.