Eine unnötige Niederlage oder auch Verlieren gehört dazu
Der Bluthochdruck des ersten Saisonspiels bei Spielern, Trainer und Fans war noch gar nicht abgesunken, da ging es im RELOG-Stadion in Isenbüttel schon weiter mit dem nächsten Kracherspiel. Englische Woche in Perfektion: Das zweite von insgesamt drei Spielen innerhalb von 5 Tagen hatte gleich den nächsten schweren Brocken zu bieten. Der Gegner aus Grußendorf/Ehra-Lessin hatte sein Auftaktspiel mit dem torreichsten Spiel des ersten Spieltags denkbar knapp mit 4:5 verloren, kam aber mit der Referenz ebenfalls ungeschlagener Gruppenerster der vergangenen Spielzeit gewesen zu sein. Erstmalig durfte auch der MTV-Verkaufsstand wieder seine Tore öffnen.
Gegenüber dem Kader vom vergangenen Auftaktsieg ergaben sich diverse Änderungen – Rotationsprinzip bereits in der F‑Jugend. Das Trainerteam entschied sich ob der zu erwartenden Spielstärke des Gegners erneut für die bewährte 2–3‑1 Formation. Die Abwesenheit unseres Stammtorwarts zwang das Trainerteam umzustellen: Mats begann im Tor, Mateo und erneut dem im vergangenen Spiel bärenstarkem Paul in der Verteidigung, kleiner Änderung in unserer berüchtigten Mittelfeldachse mit Mattis als Abräumer vor der Abwehr und den beiden Flügelflitzern Len rechts und Jonathan links sowie dem erneut startendem Stoßstürmer Louis. Die Rolle der Ergänzungsspieler nahmen Diliar, Ahmed, Charly und Niklas ein.
Leider (für die Nerven) ergab sich im Spielverlauf wieder ein spannungsgeladenes und knappes sowie ausgeglichenes Spiel. Mitte der ersten Halbzeit nahm sich der mittlerweile eingewechselte Ahmed ein Herz und kämpfte den Ball mit drei zunächst abgeblockten Schüssen und seinem ersten Pflichtspieltor ins Netz im bislang ausgeglichenem Spiel. Das völlig unnötige 1:1 fiel aber noch vor der Pause in einer Situation, die wir uns im weiteren Verlauf merken müssen: Langer Ball vom gegnerischen Torwart, der Ball sprang vor unseren in diesem Fall 3 Verteidigern, die den Ball nicht verteidigen konnten auf, überflog die Abwehr und der gegnerische Stürmer schob den Ball mit einem „Dankeschön“ an die Abwehr ins Tor. 1:1 zur Halbzeit. Vom Spielverlauf ok, wenngleich Blau-Weiß die bessere Spielanlage hatte.
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie im ersten Saisonspiel und so mussten die Fans lange zittern ehe in diesem Spiel der erlösende Treffer leider diesmal auf der falschen Seite fiel: Und ärgerlicherweise auch mit dem gleichen Spielzug wie zuvor – langer Abschlag, Ball sprang auf, übersprang die Verteidigung, der Gegner sagte „danke“ und es stand 1:2. Im unmittelbar direkten Gegenzug zeigte Jonathan aber mit einer ordentlich Portion Wut im Bauch sein ganzes Können und warum er in der vergangenen Saison die Torjägerkanone ergattert hatte: Direkt vom Anstoß den Ball links am Gegner vorbeigespielt, rechts vorbeigelaufen, mit zwei Haken auch Gegenspieler zwei, drei und vier ausgespielt, endlich lag der Ball mal auf dem starken linken Fuß und mit einer Mischung aus Spitze und Sohle beförderte er den Ball über den verdatterten gegnerischen Torwart zum 2:2 – die schönste Szene des Spiels. Doch die Schlussoffensive erhielt wieder schnell einen Dämpfer durch genau die gleiche Szene wie bei den vorherigen Gegentoren und so verloren unsere Blau-Weißen am Ende ärgerlich mit 3 nahezu identischen Gegentoren mit 2:3. Da halfen am Ende auch die vielen gut getretenen Ecken und ein deutliches Plus beim Eckenverhältnis nichts mehr.
Fazit: Fußball ist eben am Ende Ergebnissport. Schade, dass man gegen diese einfachsten Mittel das Spiel verloren hat: Lange Abstöße und Robustheit im Mittelfeld, mehr hatte der Gegner heute nicht gebraucht. Das war viel zu einfach. Aber auch verlieren gehört dazu: Es ist gut, dass unserer Jungs auch mal wieder verlieren durften. Vor dem Spiel fehlte den Jungs auch ein bisschen der nötige Respekt und die Fokussierung, um heute den kleinen Unterschied zu machen. Und fairerweise muss man auch dazu sagen, dass unsere Kicker diesen einfachen Mittel heute nicht viel entgegenzusetzen hatten.
Im Anschluss an das Spiel hatten sich unsere jungen Wilder ein gemeinsames Zeltlager redlich verdient, welches vom Trainerteam organisiert worden war. Für die Eltern stand ein Kurzaustausch mit den Sponsoren auf dem Zettel. Die Revanche des heute punktlosen Spiels gelang den Blau-Weißen dann noch bei erstmaligen Spiel „Kinder gegen Mütter“ nach Elfmeterschießen. Was für ein schönes Teamevent.