Dramatisches Pokalviertelfinale der 2013er zum Saisonauftakt endet tragisch
Die letzte Serie auf 7er Kleinfeld startete für unsere türkis-schwarzen Isenbüttler gleich mit einem Knallerlos im Pokalviertelfinale: Es sollte der 2013er Jahrgang des Lokalrivalen vom MTV Gifhorn im heimischen relog Stadion gastieren. Die Gelb-Schwarzen hatten in der Winterpause noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und untermauern damit die Titelambitionen neuerlich. Auf und neben dem Platz knistert es traditionell zwischen beiden Vereinen, dennoch steht weiterhin der sportliche Wettbewerb im Fokus zwischen beiden Teams. Für Fußball-Liebhaber hätte es kein schöneres Los geben können. Das Pokalviertelfinale eröffnet auch die Rückrunde, die bereits am kommenden Donnerstag mit einem Auswärtsspiel in Isenhagen den Ligabetrieb für unsere Samtgemeindekicker einläutet.
Pokalviertelfinale unterwöchentlich als Start in die Rücksaison? Das gab es doch schon einmal — Im vergangenen Jahr mussten sich unsere Türkis-Schwarzen einer maximal defensiv eingestellten Mannschaft aus Sassenburg geschlagen geben. Der „Man of the match“ von damals spielt allerdings mittlerweile mit der Rückennummer 8 an der Hehlenriede (Anm. d. Redaktion: Unser „Mittelfeld-Tank“ David). Heute jedoch erwartete das Trainerteam durch den deutlich spielstärkeren Gegner ein Duell auf Augenhöhe. Der Start in die Rückrunde ist für jeden Trainer immer mit Spannung verbunden, denn wie die Jungs im Vergleich zu den anderen Teams stehen, wird erst heute auf dem Platz deutlich. Angeführt vom Neu-Kapitän Erik konnte das Trainerteam aus den Vollen schöpfen, denn die medizinische Abteilung meldet aktuell Arbeitslosigkeit bis auf den kurz vor Anpfiff erkrankten Morgi. Lediglich die Fitness und Konditionstrainer gingen mit leichtem Stirnrunzeln in den Saisonauftakt, denn aufgrund der Witterungsbedingungen war der Trainingsfluss der Vorbereitung immer wieder unterbrochen. Das Trainerteam hatte zusätzlich aus strategischen Gründen in der Winterpause auf eine Teilnahme an den Hallenmeisterschaften verzichtet, so dass unsere Hehlenrieder Jungs die einzige Mannschaft ohne Pflichtspielbetrieb während der Wintermonate waren.
Ein langes Abtasten fand nicht statt. Die Isenbüttler Jungs sind normalerweise unterwöchentlich traditionell nicht gut aufgelegt doch heute zeigte die 2–3‑1 Formation gleich nach 30 Sekunden ihr können, als nach schönem Zuspiel Lennard seine Wendigkeit gegen die körperlich starken Gifhorner ausspielte und zum 1:0 einnetze. Es ergab sich ein richtig schöner Spielfluss in dem sich Isenbüttel mehrere Chancen auf das 2:0 erspielte, doch es dauerte bis zur Minute 12 und mehrere vergebene Chancen bis Jonathan nach schöner Einzelaktion und einem Haken den Ball am Torwart zum 2:0 vorbeischob. In der Folge vergab die Heimmannschaft beste Chancen schon frühzeitig den Sack zuzumachen. Der Gifhorner Trainer stellte taktisch massiv um und brachte einen aus der eigenen uD-Jugend runtergezogenen Kreisauswahlspieler auf der rechten Seite. Fast aus dem Nichts fiel vor dem Pausentee noch der taktisch ungünstige 2:1 Anschlusstreffen von eben genanntem, eingewechseltem Spieler. Nach der Pause hatten die Gifhorner das Momentum auf ihrer Seite und das Spiel kippte. Gifhorn erspielte sich in immer dunkeler werdender Umgebung mehrere gute Chancen, von der eine der Joker und „Man of the match“ von Gifhorn mit der Nummer 17 in Minute 37 zum 2:2 Ausgleich nutze.
Was in den letzten 5 Minuten der Partie passiert, lässt sich unter dem Titel „Geschichten, die der Pokal so schreibt“ tragisch zusammenfassen. Aufgrund der spät gestarteten Partie und des fehlenden Flutlichts auf dem heimischen E‑Platz waren die Sichtverhältnisse extrem schlecht. Die Gifhorner hatten die deutlich bessere Kondition im Endspurt des Spiels und drückten mehr und mehr auf die Entscheidung. Als in der 48. Minute durch den Spieler mit der Nummer 17 und seinem dritten Treffer in Folge die Führung für die Gifhorner fiel, wirkte die Partie gedreht. Doch mit der allerletzten Aktion des Spiels und einem weiten Abwurf fasste sich das Isenbütteler Team erneut ein Herz: Im letzten Sturmlauf spitzelte Jonathan den langen Abwurf am Verteidiger vorbei, der im Strafraum den Ball mit der Hand spielte und der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. Aufgrund der nicht mehr als wettbewerbsfähig zu bezeichnenden Lichtverhältnisse war nicht genau zu erkennen, ob es ein straffähiges Handspiel war oder nicht und auch der VAR griff nicht ein. In letzter Minute behielt Mats die Nerven und verwandelte zum erlösenden 3:3 Ausgleich in letzter Minute. Doch war es wirklich die letzte Minute? In der dritten Minute der Nachspielzeit sollte Gifhorn noch einen Freistoß an der Mittellinie bekommen. Der Mittelfeldspieler drosch den Ball einfach mal auf Verdacht aufs Tor und der Ball segelte in hohem Bogen und bei nahezu Dunkelheit zum finalen 3:4 ins Isenbütteler Tor. Der Schiedsrichter pfiff die Partie gar nicht mehr an und unter Tränen der Heimmannschaft feierten die Gäste aus Gifhorn ausgelassen. Ein Wahnsinnsspiel mit einem wahnsinnig tragischen, wenngleich nicht unverdientem Ende.
Ein Spiel der Kategorie „ganz bitter“. Die Jungs haben wirklich eine ganz tolle Leistung abgerufen und das beste Spiel seit langem gezeigt. Am Ende muss man allerdings objektiv anerkennen, dass Gifhorn sowohl physisch stärker, als auch kaltschnäuziger vor dem Tor und konditionell fitter war als unsere Hehlenrieder. Spielerisch waren beide Teams auf Augenhöhe, aber am Ende hat die physisch fittere Mannschaft das letzte Momentum eben auf ihrer Seite gehabt. Weiterhin im Topf bleiben neben dem heutigen Sieger noch der Hallenmeister aus Müden, die wahrscheinlich technisch stärkste Mannschaft der Liga des 2014er Jahrgangs des MTV Gifhorn sowie die in diesem Topf wahrscheinlich als Außenseiter zu bezeichnende Mannschaft des JFV Sassenburg. Für unsere Jungs ist die Pokalsaison und damit die Chance noch einmal Pokalsieger auf dem 7er Feld zu werden vorbei. Doch die Konzentration liegt jetzt auf dem Ligaauftakt bei dem ebenfalls im Viertelfinale geschlagenem Team der JSG Isenhagen.
1:0 Lennard; 2:0 Jonathan; 2:1
2:2; 2:3; 3:3 Mats (Strafstoß); 3:4
JSG Isenbüttel/Calberlah/Wasbüttel: Hannes – Ahmet, Mats – Jonathan, Erik©, David – Lennard — (Diliar, Jesper, Luca)