Von vorne bis hinten…ein gebrauchter Tag!

Von vor­ne bis hinten…ein gebrauch­ter Tag!

Die wich­tigs­te Anmer­kung vor­ab: Es ist schwer, nach so einem Spiel die rich­ti­gen Wor­te zu fin­den. Im Grun­de genom­men war eigent­lich fast gar nichts gut, bis auf das Wet­ter und das Ergeb­nis. Am Ende steht es 6:5 aus Isen­bütt­ler Sicht, doch der Weg dahin hat­te alles zu bie­ten, was man sich als Fan von Isen­büt­tel nicht wünscht. Kein Spie­ler hat­te Nor­mal­form und auch neben dem Platz war es vom gesam­ten Team eine Leis­tung zum Ver­ges­sen. Wir lüf­ten den Man­tel des Schwei­gens nur kurz, um das heu­ti­ge Mon­tag­spiel danach schnell zu vergessen.

Das Nach­hol­spiel des 3. Spiel­tags führ­te unse­re F‑Jugend zum Rück­run­den­auf­stei­ger MTV Gif­horn und in eine eng­li­sche Woche. Noch in der Win­ter­vor­be­rei­tung konn­ten unse­re Blau-Wei­ßen die gelb-schwar­zen Gif­hor­ner mit 7:0 im eige­nen relog-Sta­di­on vom Platz fegen (wir berich­te­ten dar­über), doch klar war, dass heu­te ein ande­res Spiel auf unse­re Blau-Wei­ßen war­ten soll­te. Auf­grund der Tabel­len­kon­stel­la­ti­on war ein Sieg heu­te Pflicht, um den Anschluss an die Tabel­len­spit­ze zu hal­ten. Doch die Abend­spie­le sind beim Trai­ner­team immer unbe­liebt: Lan­ge Tage durch Ganz­tags­schu­le füh­ren bei unse­ren Spie­ler nicht zu Top-Leis­tun­gen. Und dazu kam erneut ein ver­hass­ter klei­nes Feld, wel­ches immer zu Bolz­platz­spie­len führt – so auch heu­te Abend.

Das in der Rück­sai­son eta­blier­te 2–2‑2 for­mier­ten heu­te die neue Stamm­kraft Han­nes im Tor, die eben­falls gesetz­ten Ahmet und Mat­tis in der Ver­tei­di­gung, Mats und Jona­than im Mit­tel­feld sowie Dili­ar und Len in der Sturm­rei­he. Das Rota­ti­ons­prin­zip hat­te voll zuge­schla­gen, so dass eini­ge Stamm­ak­teu­re heu­te zunächst auf der Bank platz neh­men oder gar nicht erst nomi­niert wur­den. Ergänzt wur­de die Mann­schaft heu­te von Mateo, Jes­per, Lou­is und Noah.

Es ent­wi­ckel­te sich zunächst ein rela­tiv schlech­tes Spiel wel­ches in der 8 Minu­te aller­dings mit dem schöns­ten Tor des Tages ein klei­nes High­light fand: Jona­than spiel­te eine ein­stu­dier­te Ecken­va­ri­an­te kurz auf Mats, der den Ball zurück auf den ein­ge­lau­fe­nen Jona­than leg­te, der sich nicht lan­ge bit­ten ließ und mit einem sat­ten Links­schuss zum 0:1 ein­netz­te. Bis dahin war die Isen­bütt­ler Fuß­ball­welt noch in Ord­nung, danach begann das Grau­en. Es fing mit einer Unei­nig­keit zwi­schen Ver­tei­di­ger und Tor­wart an, die direkt zum nicht ein­mal unver­dien­ten 1:1 Aus­gleich führ­te und nahm sei­nen Lauf mit einem sehens­wer­ten Eigen­tor: Einer unse­rer Ver­tei­di­ger ließ den Ball über die Stirn rut­schen, wel­cher unglück­lich in wei­tem Bogen über unse­ren armen Han­nes im Tor ein­schlug. 2:1 zur Halb­zeit für den MTV Gif­horn, die lei­der immer wie­der das Spiel ver­schlepp­ten und auf Zeit spiel­ten. Der Schieds­rich­ter ver­sprach aber in der Halb­zeit der ent­rüs­te­ten Isen­bütt­ler Bank, die min­des­tens 4 ver­zö­ger­ten Minu­ten am Ende des Spiels nach­zu­spie­len. Die­ses Ver­spre­chen soll­te am Ende spiel­ent­schei­dend sein.

Nach kom­plet­ter Umstel­lung zur 2. Hälf­te und deut­li­cher Halb­zeit­an­spra­che lief es zunächst bes­ser, bis in der ca. 35. Minu­te erneut mit einer kata­stro­pha­len Unacht­sam­keit in der Defen­si­ve das 3:1 für den MTV Gif­horn die klei­ne Sen­sa­ti­on ein­zu­läu­ten droh­te. Spä­tes­tens mit einer rüden Nachtrit­t­ak­ti­on der Gelb-Schwar­zen began­nen dann ca. 12 Minu­ten vor dem Ende „vogel­frei­er Wild-Wes­tern Fuß­ball“ (der sen­si­ble Leser möge die­se Wort­wahl ver­zei­hen, anders aber kann man das nicht beschrei­ben, was geschah). Die Isen­bütt­ler ver­lie­ßen kur­ze Zeit den Platz – ähn­lich einer Aus­zeit beim Eis­ho­ckey, um die­ser Unsport­lich­keit auch Rech­nung zu tra­gen. Das kla­re Rot-Foul blieb unge­ahn­det und auch der Gif­hor­ner-Spie­ler ver­blieb auf dem Platz. Die unqua­li­fi­zier­ten Äuße­run­gen bei­der Fan­la­ger blei­ben an die­ser Stel­le unkom­men­tiert, kom­plet­tier­ten aber das voll­stän­dig unschö­ne Gesicht eines heu­ti­gen Fuß­ball­ereig­nis­ses, wel­ches die­sen Namen nicht ver­dient hat­te. Anschlie­ßend begann die Stun­de vom im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes „zu Trä­nen wüten­den“ Jona­t­hans. Erst mach­te er mit zwei Allein­gän­gen zunächst das 3:2 und sogar den 3:3 Aus­gleichtref­fer. Als Isen­büt­tel das Spiel wie­der zurück gekämpft zu haben schien, fiel erneut nach einem Kat­s­tro­phen­feh­ler in der Defen­si­ve das 4:3 für Gif­horn. Kur­ze Zeit spä­ter nahm Jona­than das Leder und spiel­te das ein­zi­ge Mal zur „Zeit der Vogel­frei­heit“ schön quer auf Mat­tis, der sei­ne heu­te durch­wach­se­ne Defen­siv­leis­tung vor­ne wie­der aus­bü­geln woll­te und den 4:4 Aus­gleichtref­fer mar­kier­te. Und als die Fan­ge­mein­schaft wie­der auf die Wen­de hoff­te, fiel erneut nach einem Defen­siv-Feh­ler das 5:4 für den MTV Gif­horn, wel­ches auch nach 39 Minu­ten noch Bestand haben soll­te. Dann begann die Zeit der Nach­spiel­zeit der über das Spiel ver­schlepp­ten Minu­ten. Als der Schieds­rich­ter die Pfei­fe schon im Mund hat­te, nahm sich erneut Jona­than ein Herz, tank­te sich mit aller letz­ter Kraft mit meh­re­ren links/­rechts-Schlen­ker durch die Defen­siv­rei­he und knall­te den Ball mit einem Voll­spann­schuss unter die Lat­te zum 5:5 Aus­gleich. Nor­ma­ler­wei­se muss er den Ball min­des­tens 10 Mal auf die frei ste­hen­den Mit­spie­ler abspie­len, aber am Ende fragt kei­ner nach, wenn der Ball im Tor ist. Und als der Schieds­rich­ter die aller­al­ler­letz­te Akti­on lau­fen ließ, kul­ler­te der Ball zur letz­ten Ecke über die Tor­aus­li­nie. Erneut nahm Jona­than sich den Ball, schoss eine schul­buch­mä­ßi­ge Ecke in den Straf­raum, die Mat­tis mit sei­nem zwei­ten Tor des Tages und einem Kopf­ball des Wil­lens in die Maschen drück­te. Die Pro­tes­te der MTV Gif­hor­ner zur viel zu lan­gen Nach­spiel­zeit lie­ßen die­ses Spiel enden.

Am Ende ein Spiel zum Ver­ges­sen. Tür zu, Schlüs­sel umdre­hen und weg­wer­fen. Mit dem spiel­star­ken Fuß­ball der ver­gan­ge­nen Spie­le hat­te der heu­ti­ge Mon­tag nichts zu tun. Die Dis­kus­sio­nen am Ran­de bei­der Sei­ten waren eines Jugend­fuß­ball­spiels unwür­dig, so dass wir an die­ser Stel­le den Kin­dern gegen­über sagen müs­sen: So soll­te ein Fuß­ball­spiel und Fair­play nicht sein. Das ein­zig Posi­ti­ve ist, dass die Jungs sich heu­te nie auf­ge­ge­ben haben. Am Ende wäre ein Unent­schie­den gerecht gewe­sen, eine Nie­der­la­ge hät­te den Lern­ef­fekt der Kin­der sicher noch ver­stärkt, aber am Ende ste­hen eben 3 Punk­te. Wir alle legen nach die­sem Spiel den Man­tel des Schwei­gens erneut über die­ses Spiel, den wir nur kurz für die­se Zei­len gelüf­tet haben. In ein paar Wochen spricht dann hof­fent­lich nie­mand mehr über die­ses Spiel.

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